Heimat ist… #bunt

Wieder mal bin ich mit Bastian unterwegs – ich komme ganz schön viel rum in letzter Zeit! Diesmal geht es nach Bochum, wo wir ein weiteres Video für die Caritas-Kampagne „Zusammen sind wir Heimat“ drehen wollen. Über drei Videos habe ich hier bei Taten wirken! schon berichtet:

Als wir abends in Bochum ankommen, bin ich nur froh, dass wir uns im verwirrenden U-Bahn-System zurechtfinden und die Jugendherberge nicht zu verfehlen ist. Ausgeruht nach einer lauwarmen Dusche treffen wir uns am nächsten Tag mit Rebecca und Damaris von youngcaritas im Ruhrbistum. Bochum zeigt sich von seiner schönsten Seite inklusive Regenschauer, Donner und Hagel …

In dem einzigen Café, das vormittags geöffnet hat, besprechen wir den Ablauf des Nachmittages. Denn das Besondere ist dieses Mal, dass wir nicht zwei Interviewpartner*innen haben, sondern gleich 12! Wir besuchen nämlich die Nachmittagsbetreuung der Emil-von-Behring-Schule in Bochum.

Dort fahren wir dann auch hin und werden neugierig begrüßt. Anfangs sind die Kinder wegen der Kamera ein bisschen nervös, aber das ändert sich schnell. Ob Haustier oder Lieblingsessen – alle malen und basteln eifrig, woran sie denken, wenn es um Zuhause geht. Währenddessen können einige Kinder mal selbst mit einer kleinen Kamera losziehen und zeigen begeistert ihre Lieblingsorte in der Schule. Andere Kinder nehmen Bastian und ich mit in einen anderen Raum zum Interview.

Anfangs war ich unsicher, ob sie mit dem abstrakten Begriff Heimat überhaupt etwas anfangen können, aber die Sorge ist unbegründet. Obwohl die Situation natürlich aufregend und ungewohnt ist, erzählen die Kinder gern, was sie damit verbinden. Eigentlich sind sich alle einig: Heimat ist da, wo die Familie ist. Und wenn ein Teil der Familie in einem anderen Land lebt, dann hat man eben zwei Heimaten.

Schön zu sehen ist auf jeden Fall, dass für die Kinder im Umgang miteinander  die Herkunft überhaupt keine Rolle spielt und auch kein Problem darstellt. Wenn man zusammen spielen kann, ist es egal, woher die Eltern kommen oder wo man geboren ist.

Eigentlich seltsam, dass sich Erwachsene so oft schwer tun mit Vielfalt, überlege ich. Klar, Heimat bedeutet für die meisten Vertrautes. Deshalb verunsichert viele auch die Unterschiedlichkeit von Kulturen, Religionen und Sprachen. Das Zusammenleben in Vielfalt geht für Erwachsene meistens nicht von selbst, sondern ist eine Herausforderung und muss geübt werden. Weil Vertrautes eben überschaubar, einfach und beständig ist – aber irgendwie auch langweilig, wie ich finde.

„Wenn Heimat eine Farbe wäre, dann wäre sie ein bunter Klecks“, erzählt die neunjährige Kayra im Video. So einfach ist das, „weil die Welt ja auch immer wieder anders ist“.

Und damit hat sie Recht.

Hier geht es zu den anderen Heimat-Filmen und zur Caritas-Kampagne „Zusammen sind wir Heimat“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert