Zeichen setzen für Europa

#pulseofeurope, Europa

Ich bin gegen Diskriminierung, gegen Rassismus, gegen Hass – ich weiß, was ich nicht will. Aber wofür bin ich eigentlich?

Viele Menschen sind verunsichert, aus unterschiedlichen Gründen. Manche wählen populistische Parteien aus Protest gegen die etablierten. Denn die Populisten sind präsent und laut. Sie bieten einfache Lösungen, weil dagegen sein einfach ist. In diesem lautstarken Protest und der eigenen Verunsicherung geht aber unter, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Gerade beim Gedanken an bevorstehende Wahlen ist es wichtig, nicht nur zu wissen, was man verhindern möchte, sondern auch, was man erreichen will.

Zum Glück gibt es nach wie vor viele Menschen, die an den europäischen Gedanken von Freiheit und Demokratie glauben. Weil diese Stimmen aber kaum gehört werden, gibt es Initiativen, die das ändern wollen. Denn dagegen sein trennt, dafür sein eint.

Pulse of Europe

Mit Demonstrationen will Pulse of Europe den europäischen Gedanken wieder sichtbar machen. Angesichts bevorstehender Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland finden deshalb jeden Sonntag um 14 Uhr in verschiedenen Städten Demos statt.

Auf Facebook bei #pulseofeurope heißt es: „ Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass es auch danach noch ein vereintes, demokratisches Europa gibt – ein Europa, in dem die Achtung der Menschwürde, die Rechtsstaatlichkeit, freiheitliches Denken und Handeln, Toleranz und Respekt selbstverständliche Grundlage des Gemeinwesens sind!

Überzeugte Europäer und Demokraten müssen jetzt positive Energie aussenden, die den aktuellen Tendenzen entgegenwirkt. Der europäische Pulsschlag soll allenthalben wieder spürbar werden!“

The Young European Collective

Dieser Gedanke eines vereinten Europas, das unsere Grundwerte schützt, ist ein hoffnungsvoller. Ich bin mit ihm aufgewachsen wie viele andere junge Menschen. Vielleicht scheint er vielen deshalb selbstverständlich. Dass er das aber nicht ist, wird momentan spürbar. Umso wichtiger ist es, dass wir aktiv für unsere Zukunft eintreten.

The Young European Collective möchte deshalb mit der Initiative „Who, if not us?“ die Stimme junger Europäer/innen stärken und so einen aktiven Beitrag zur Zukunft Europas leisten. Dazu hat das Autorenteam bereits einen Essayband veröffentlicht, in dem es anhand persönlicher Erfahrungen andere junge Menschen ermutigen will, für ein freies und demokratisches Europa einzustehen.

In ihrem Protestaufruf zeigt The Young European Collective ebenfalls Wege zur Gestaltung eines jungen Europas auf: Jugendprotest – Jetzt ist es an uns!

Mehr Informationen zu dem Kollektiv gibt es hier: Who, if not us?

Heimat ist… #Weihnachten und Kaffeebohnen

"Heimat ist ..."

Was ist eigentlich meine Heimat? Spontan würde ich sagen, Köln – dort bin ich aufgewachsen. Denke ich aber länger über die Frage nach, ist es gar nicht so einfach, eine Antwort zu finden: Momentan lebe ich in Freiburg, ist das nicht auch Heimat? Und was ist mit dem Ort, an dem ich geboren wurde?

Anscheinend ist die Heimat gar nicht so einfach zu definieren und für jeden anders. Was Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten zum Thema Heimat denken, ist deshalb das Thema einer Video-Reihe. Diese entsteht im Rahmen der diesjährigen Caritas-Kampagne „Zusammen sind wir Heimat“. Die verschiedenen Perspektiven ergeben ein  Mosaik – und vielleicht wird so das große Ganze ein bisschen klarer.

Ich konnte beim Dreh eines der ersten Videos dabei sein: Feven und Katarina, beides Kolleginnen, unterhielten sich über ihr Verständnis von Heimat. Anfangs wusste niemand genau, in welche Richtung sich das Gespräch entwickeln würde. Schnell zeigte sich aber, dass die beiden gar nicht so unterschiedliche Ansichten haben – und das trotz ihrer verschiedenen Hintergründe: Fevens Familie floh, als sie zwei Jahre alt war, aus Eritrea. Katarina dagegen kam als junge Erwachsene aus der Slowakei nach Deutschland. Beide fühlen sich aber vor allem bei ihrer Familie daheim und sind sich einig, dass man auch mehrere Orte Heimat nennen kann. Außerdem verbinden sie bestimmte Traditionen oder Gerüche mit einem Heimatgefühl, z.B. das Weihnachtsfest.

Ich war wirklich überrascht, dass sich diese Ansichten gar nicht so sehr von meinen eigenen unterscheiden – obwohl ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin. Auch für mich ist die Familie besonders wichtig und ich glaube, bestimmte Traditionen ebenso. Denn wenn ich an Karneval nach Köln fahre, bin ich zu Hause –  ganz im Sinne der Kölner Band Kasalla: „Home es, wo d’r Dom es“ („Home ist, wo der Dom ist“). Und schon ist der Begriff Heimat gar nicht mehr kompliziert, sondern ganz konkret.

 

Karneval in Köln mit Geflüchteten

Karneval in Köln - Jetzt erst recht!

Karneval heißt zusammen feiern, ungeachtet von Herkunft oder Einkommen. Ein internes Polizeischreiben legte Geflüchteten allerdings nahe, besser nicht am Karneval Köln teilzunehmen. Auch wenn das Schreiben inzwischen zurück genommen wurde – Ahmad Omeirate vom Projekt Flüchtlinge mitnehmen der youngcaritas im Ruhrbistum dachte sich: „Jetzt erst recht!“. Deshalb laden er und die youngcaritas im Erzbistum Köln 30 Geflüchtete und Ehrenamtliche am Karnevals-Samstag ein, einen gemeinsamen Ausflug nach Köln zu unternehmen.

Bei den Medien findet die Aktion viel Aufmerksamkeit: Organisator Ahmad Omeirate wurde schon von der BILD-Zeitung fotografiert und für Samstag haben sich mehrere Fernseh-Teams angemeldet.

Weitere Infos zu Idee und Hintergrund gibt es hier: Jetzt erst recht!

Von Zaubertricks und Arbeit

Treffen von youngcaritas-Akteurinnen in Frankfurt

In den letzten Wochen haben wir hier an „Taten wirken!“ ganz schön viel rumgebastelt. Das Ziel: eine schöne neue Seite.
Das Problem: das geht leider nicht so einfach. Das bedeutet, wir haben viele Stunden damit verbracht, uns das Konzept zu überlegen, Titel zu kreieren, technische Schwierigkeiten zu umgehen, das Menü zu strukturieren und über WordPress zu schimpfen. Jetzt sind wir aber endlich soweit und können (schon ein bisschen stolz) die neue Seite präsentieren.

Warum das Ganze? Es gibt viele Aktionen für eine offene Gesellschaft, für ein besseres Miteinander und gegen Vorurteile. Da kann man leicht den Überblick verlieren. Deshalb soll hier auf „Taten wirken!“ eine Plattform entstehen, auf der Projekte gesammelt werden – zum Mitmachen oder als Inspiration. Auch spannende Materialien und Aktionen von anderen sind hier zu finden. Einige Beiträge findet ihr hier schon, aber wir werden in nächster Zeit noch ein bisschen weiterbasteln, um die Seite zu optimieren.

Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Die letzte Woche war wirklich aufregend und interessant. Neben der „Taten wirken!“-Bastelarbeit war ich nämlich mit bei einem Treffen von youngcaritas-Akteuren in Frankfurt. Es ging um zukünftige Aktionen rund um das Thema Stammtischparolen und wie man damit umgeht.

Und wer bin eigentlich ich?

Anne Diessner – nachher
Anne Diessner – vorher

Simsalabim! Schwuppdiwupp wird aus der Honorarkraft die neue Praktikantin! 😀

Seit Oktober 2016 war ich dafür zuständig, Beiträge auf die Homepage von youngcaritas zu stellen. Jetzt habe ich die Möglichkeit für sechs Wochen bei youngcaritas Deutschland ein Praktikum zu machen und einen tieferen Einblick zu bekommen.

Und jetzt hab ich mehr zu tun 😉

Ich freue mich sehr auf die nächsten Wochen!

Bis bald, eure Anne