Los geht’s! – Vorbesprechung zu „we.confer“

we.confer Vorbesprechung

Einmal Freiburg – Berlin und wieder zurück!

07.09.2016

Freiburg Hauptbahnhof, 06.52 Uhr, es ist noch dunkel und eigentlich so gar nicht meine Uhrzeit, um schon frisch und fröhlich an die Arbeit zu gehen. Ich treffe Irene, die Leiterin von youngcaritas Deutschland. Ihr geht es genauso. Trotzdem steigen wir gut gelaunt in den ICE nach Berlin. Die Fahrt wird insgesamt 7 Stunden dauern, doch wir sind bestens ausgerüstet mit Tablet, Laptops und mobilem Datenvolumen, sodass wir nebenher arbeiten und ich fast gar nicht merke, wie lange wir eigentlich schon unterwegs sind.

Ankunft bei caridoo

Um 14 Uhr fährt der Zug in Berlin am Hauptbahnhof ein. Wir steigen aus und direkt in die S-Bahn, um zu caridoo zu fahren. „caridoo???“ denkt ihr euch jetzt wahrscheinlich – wer oder was ist das denn? Dann schaut doch mal in Berlin Prenzlauer Berg, Pappelallee 62 vorbei! Hingehen lohnt sich! Und erst recht für all diejenigen, die gerne kreativ werden und sich für Upcycling interessieren oder schon immer mal wissen wollten, wer eigentlich diesen genialen „Ruck-Sakko“ entworfen hat.

caridoo           rucksakko

Für alle Nicht-Berliner oder diejenigen, die in nächster Zeit nicht mal schnell nach Berlin kommen, kann ich aber natürlich schon mal verraten, dass sich hinter caridoo der neue Projektladen von youngcaritas Berlin verbirgt. Die Idee dahinter ist, dass der Laden ab sofort ein Ort für Engagement, kulturelles Mit- und Durcheinander und Austausch sein soll. Dort finden kreative gemeinwohlorientierte Ideen Platz: von thematisch passenden Ausstellungen, über Kleidertauschparties, Koch- , Kino- und Diskussionsabende, Upcycling Workshops und einer „Verschenks“-Ecke.

selfie_we_confer_planungstreffen

Dieser kreativitätsgeladene Ort war also unser erstes Ziel in Berlin und wir trafen dort auf Judith und Elena vom Berliner youngcaritas Büro, die für die Organisation von we.confer zuständig sind. Nach einer kurzen Führung durch den neuen Laden und einer leckeren Mittagspause, wo wir uns die Berliner Luft um die Nase haben wehen lassen und gegenüber von caridoo den wohl schokoladigsten kolumbianischen Fair Trade-Kaffee genießen konnten, ging es auch schon in die heiße Planungsphase.

Die Planung – Teil I

Es ist verrückt, woran man alles denken muss, dachte ich mir immer wieder. Von der Deko (Wollen wir Banner, Beachflag, Würfel,…?) über das Catering (Für welche von den zig verschiedenen leckeren Vorspeisen entscheiden wir uns nur?) bis hin zu den Namensschildern und den Goodie-Bags samt Give-aways für die Teilnehmer ist alles dabei. Und besonders knifflig wird es, wenn man weiß, dass nicht-deutschsprachige Teilnehmer dabei sein werden, die zudem auch kein Englisch können, sondern lediglich Farsi oder Dari. Wie kann für sie die Veranstaltung zugänglich gemacht werden? Soll man Übersetzer einladen? Versucht man es mit Flüsterübersetzung? Wir konnten uns ziemlich schnell einigen, dass es wohl am effektivsten wäre, mit Flüsterübersetzung zu arbeiten. Und für alle, die sich jetzt fragen, was genau Flüsterübersetzung meint: Man nehme bei der Veranstaltung ein Mikro in die Hand, frage herum, wer Fasi oder Dari spricht und übersetzen könnte aus dem Deutschen oder Englischen und bringe die Übersetzer und hilflosen Farsi und Dari Sprecher zusammen – et voilá, Problem gelöst und dabei noch neue Kontakte geschaffen!

Die Planung – Teil II

Nach ca. 1 1/2 Stunden intensiver Planung und Absprachen, ging unsere Vorbesprechung in die zweite Runde. Wir verließen caridoo und machten einen kleinen Spaziergang zu einem netten Berliner Café, wo wir bei schönstem Sommerwetter draußen sitzen konnten. Dort stießen dann Doris und Johannes zu uns, die den zweiten Tag des we.confer mit uns gestalten werden.

Doris Wietfeldt ist interkulturelle Prozessbegleiterin, Johannes Tolk Experience Designer und ich kann euch sagen, die beiden haben mega interessante Dinge mit uns vor! Zu viel will euch jetzt hier aber gar nicht verraten und könnte es auch nicht, denn das muss man einfach selbst erleben. Nur so viel verrate ich schon mal: Während die beiden ihr Vorhaben erklärt haben, saß ich extrem gebannt da und war einfach nur total fasziniert. Das Thema von we.confer ist ja „Offene Gesellschaft“ und ihr kennt bestimmt bereits alle meinen Beitrag, in welchem ich mir vorab und ganz unbefangen schonmal Gedanken zum Thema gemacht habe.

Was mich nun beim Treffen mit Doris und Johannes so geflasht hat, war, dass sie einen Ansatz gefunden haben, auf den ich niemals selbst gekommen wäre. Man sagt ja so landläufig, der Grad zwischen Genie und Wahnsinn sei schmal und ich habe mich tatsächlich mehrfach ertappt, wie ich hin- und hergerissen war zwischen „okaaaay…. krass, irgendwie seltsam…und das soll funktionieren?!“ und „wow, einfach genial“. Ich glaube, genau dieses Spannungsfeld ist perfekt, um Leute zum Nachdenken zu bringen. Genauso finde ich, sind unkonventionelle Ansätze genial, um neue Gedanken zu generieren oder Ideen und Gedanken in neue Richtungen zu lenken.

Nach dem Treffen mit den Berliner Mädels und Doris und Johannes freu ich mich jedenfalls riesig auf  we.confer. Ich bin extrem gespannt, was dort passieren wird und mit welchen Gefühlen, Gedanken und Ideen wir anschließend nach Hause gehen. Ich kann euch nur raten Leute, kommt zu we.confer!!!

Bis bald

eure Eva

Tragödie im Mittelmeer – Projekte zu Lampedusa

Ein Morgen vor Lampedusa - Lesung beim Refugees Welcome Lab der youngcaritas 2015 in Bochum
Lesung beim Refugees Welcome Lab von youngcaritas 2015 in Bochum

Ein Morgen vor Lampedusa – Lesung

Vor der italienischen, zwischen Sizilien und Afrika gelegenen Insel Lampedusa versinkt am 3. Oktober 2013 ein mit 545 Flüchtlingen völlig überladener Kutter. 366 von ihnen ertrinken: Menschen aus Eritrea, Somalia, Äthiopien und Syrien, die vor Krieg und Armut flohen, voller Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa.

Ausgehend von den Ereignissen am 3. Oktober hat die Projektgruppe eine szenische Lesung vorbereitet. Ziel des Projektes ist es, Jugendliche und Erwachsene auf die Flüchtlingsproblematik aufmerksam zu machen, sie dafür zu sensibilisieren und die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen zu erhöhen. Mit den Lesungen wird auch ein Zeichen konkreter Solidarität mit Flüchtlingen gesetzt, indem alle Erlöse aus den Eintritten an anerkannte Organisationen weitergeleitet werden, die für und mit Flüchtlingen arbeiten.

Weitere Informationen gibt es auf der Website: lampedusa-hannover.de

 Lampedusa Kreuz

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Das Kreuz aus den Planken eines Flüchtlingsbootes von Lampedusa zeigt Spuren des Leids und der Verwundung.  Der Schreiner Francesco Tuccio fertigt die Kreuze aus dem Holz gekenterter Flüchtlingsboote. Verschiedene Caritasverbände haben Gottesdienstmaterialien und Texte zum Lampedusa Kreuz erarbeitet.

Eines der Kreuze kann beim Deutschen Caritasverband für Veranstaltungen ausgeliehen werden.

Bei der Aktion „Das Boot ist voll? Dann bauen wir einfach Neue!“ hat unter anderem die youngcaritas Deutschland Papierboote als Zeichen der Solidarität gebaut und neben dem Lampedusa-Kreuz aufgestellt.

 

Caritassonntag KreuzHier gibt es: 
Umfangreiche Materialien beim Caritasverband Erzdiözese München

Einen Hintergrundbericht in den Einblicken des Deutschen Caritasverbandes

Ausleihe bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit

Die Stadt kennen lernen – Stadtrallyes

Stadtrallyes

Die youngcaritas Stuttgart brachte Schüler*innen bei einem Projekttag mit Flüchtlingskindern zusammen. Die Klasse 8a der Brunnen-Realschule machte eine Stadtrallye in Bad Cannstatt und besuchte unsere Flüchtlingsunterkunft Neckarpark. Alina Schuljak und Elena Geiger, zwei Studentinnen der Hochschule der Medien, berichten in einem Feature über das Projekt.

Eine Stadterkundung hat auch youngcaritas Krefeld für junge Geflüchtete organisiert: youngcaritas Krefeld.