CO₂-Fußabdruck

Vom CO₂-Fußabdruck hat mittlerweile bestimmt jede:r schon mal gehört. Dabei handelt es sich um ein Messinstrument, das zeigt, wie viele klimaschädlichen Spuren ein Mensch auf der Erde hinterlässt. In Deutschland verursacht jede Person im Durchschnitt 11 Tonnen CO₂ pro Jahr, in Uganda zum Beispiel 0,1 Tonnen CO₂.

Auf verschiedenen Seiten im Netz finden sich bereits zahlreiche Selbsttests. Mit ein paar wenigen Angaben beispielsweise …

  • zur Mobilität
  • zum Stromverbrauch
  • zur Ernährung
  • zum Konsumverhalten

…können sich Nutzer:innen ihren persönlichen CO₂-Fußabdruck berechnen lassen und sehen in welchen Bereichen sie wieviel CO₂ verursachen und wie sie im Vergleich abschneiden.

Die Grundidee hinter dem CO₂-Fußabdruck kam dem Schweizer Studenten Mathias Wackernagel 1994. In seiner Doktorarbeit entwickelte er den ökologischen Fußabdruck. Wackernagel wollte den ökologischen Fußabdruck nicht auf den einzelnen Menschen anwenden, sondern berechnen, wie klimaschädlich ganze Städte und Länder leben und wirtschaften.

Die Mineralölgesellschaft BP nutzte die Idee des ökologischen Fußabdrucks und startete 2004 eine große Werbekampagne zum individuellen CO₂-Fußabdruck. Ziel war es, den Eindruck zu erwecken, dass die Verantwortung für die Klimakrise bei den einzelnen Menschen liegt. Die Botschaft lautete: Die Konzerne können nichts dafür, wenn die Bevölkerung sich unökologisch verhält – es ist quasi der Wille des Volkes.

Die Folge war, dass zu wenig im Klimaschutz passierte. Die Politik handelte nicht. Doch der/die Einzelne kann nur einen Teil selbst ändern. Ohne entsprechende öffentliche Infrastruktur, Gesetze, Regeln und Angebote, ist es für den/die Einzelne schwer sich anders zu verhalten. Es sind umwälzende Veränderungen durch die Politik nötig, um in Bereichen wie dem Verkehr oder der Wirtschaft Emissionen zu senken.

Gegenentwurf: Der ökologische Handabdruck

Auch wenn der CO₂-Abdruck zeigt, in welchen Bereichen man Emissionen einsparen müsste, bleibt man als Einzelne:r recht machtlos zurück. Um dem entgegenzuwirken wurde 2007 vom Centre for Environment Education in Ahmedabad in Indien der ökologische Handabdruck ins Leben gerufen. Dieser soll Verhalten sichtbar machen, das sich positiv aufs Klima auswirkt, zum Beispiel weil man andere motiviert mitzumachen, oder weil man dadurch Regeln ändert. Zwar ist der Handabdruck in seiner Messbarkeit noch nicht ganz genau, doch macht er definitiv Laune, sich fürs Klima einzusetzen.

Der CO₂-Fußabdruck ist trotzdem hilfreich: Wenn wir wissen, dass wir künftig auf 2,3 Tonnen (statt 11 Tonnen) pro Person kommen müssen, um das 1,5 Grad Ziel zu schaffen, wird deutlich, wieviel zu tun ist und wir können Forderungen formulieren.

 

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