youngcaritas ist mit dem Netzwerk „YoungCaritas in Europe“ schon ziemlich weit in seiner Entwicklung, dennoch muss man die Partnerschaften, die man bereits hat, auch pflegen.
Unser Nachbar Young Caritas Alsace
youngcaritas Lahr und Young Caritas Alsace sind jetzt seit einigen Jahren in engeren Kontakt getretten. Die Nähe zur Grenze erleichtert es, sich für gemeinsame Aktionen zu treffen. Zwischen gegenseitigen Besuchen haben die zwei youngcaritas Organisationen letztes Jahr das Europaparlament in Straßburg besucht. Lilli, die Leiterin der yougcaritas Lahr, wünscht sich aus dieser Kooperation, „dass sich ein selbständiges Netzwerk aus deutschen und französischen Jugendlichen findet, das Lust hat gemeinsam eigene Aktionen zu starten oder an bereits existierenden Projekte teilnimmt.“
Dafür braucht es wahrscheinlich noch ein bisschen Zeit und Mut von Seiten der jungen Menschen.
„Wir bauen Brücken – Gemeinsam Europa im Park“
Dafür hat youngcaritas Lahr das Treffen „Wir bauen Brücken – Gemeinsam Europa im Park“ organisiert. Der Ziel des Tages war es, Brücken und (sprachliche) Grenzen zu überschreiten und auf andere zuzugehen. Und ich (Eva, FSJ-lerin bei youngcaritas Deutschland) war dabei! Dieser Tag stand unter dem Motto „Zusammen sind wir Heimat in Europa“. In dieser parallelen Welt, die der Europapark darstellt, ging es auf einmal leichter sich nicht in seiner Muttersprache zu unterhalten. Wir waren in einem fiktiven und markellosen Europa unterwegs, eines wovon wir alle träumen.
Kennenlernen
Der Treffpunkt war um 10 Uhr am Brunnen der Begegnung vor dem Eingang vom Europapark. Scheue Blicke wurden aneinander zugeworfen, Schüchternheit und Ländergruppen waren bemerkbar. Anschließend ging es weiter in den Park mit dem Diakon Andreas, der in der Kirche des Europaparks arbeitet und komplett zweisprachig ist. Er hatte uns einen kleinen Raum zum Kennenlernen organisiert: „das Narrenhaus“. Die Franzosen wirkten ganz verwirrt und überrascht von den ganzen Karnavalsmasken an den Wänden. Eine Deutsche dagegen erkannte sogar die Masken ihrer Narrenzunft!
Zuerst haben alle Jugendlichen etwas zu Trinken bekommen und anschließenden mussten die Deutschen den Namen eines französischen Teilnehmers aus einer Box ziehen und mit der Person Bekanntschaft machen. Als Hilfestellung hatte das Orga-Team ein kleines deutsch-französisches Wörterbuch entworfen, mit den wichtigsten Sätzen in beiden Sprachen um einen Gespräch zu starten. Auf einmal war die Schüchternheit weg und alle haben etwas über die Anderen erfahren: Wohin man in Urlaub fährt, was man am Liebsten isst, usw. Ein französischer Teilnehmer hatte an diesem Tag Geburtstag und er entkam nicht der Geburtstagssingerei, diesmal in 3 Sprachen (Englisch, Französisch und Deutsch). Danach zogen die Franzosen die Namen der Deutschen und das Ganze ging von vorne los.
Der Spurenweg
Andreas war die ganze Zeit mit dabei und war erstaunt wie gut die jungen Leuten miteinander interagierten. Er führte uns auch noch durch einen ruhigen Teil des Parks, der uns allen noch unbekannt war. Der „Spurenweg“ ist ein spiritueller und christlicher Weg, gekennzeichnet durch mehrere Etappen mit Statuen oder Installationen, die Metaphern unseres Lebens darstellen sollen. Am Ende kamen wir bei der Oma an, dort verabschiedete sich Andreas von uns und wir bedankten uns bei ihm für die Zeit die er uns geschenkt hatte.
Challenges
Wir haben auf der Brücke im Europapark das parodierte Lied „Auf der Brück‘ im Europapark“ (Sur le pont d’Avignon) gesungen, den Text dazu hatten wir auch in unserem Wörterbuch. Es folgte ein Fotoshooting mit der Oma und die Verteilung der Challenges. Mit Hilfe eines Memory Spieles mit Flaggen wurden deutsch-französische Gruppen gelost, diese mussten sich dann in das entsprechende Land begeben und sich einen Eindruck davon machen, wie es dort ist: Geruch, Musik, Essensmöglichkeiten, Architektur … Dafür hatten die Teams rund zwei Stunden Zeit.
Nach der ersten Runde kamen die Gruppen zurück und haben ihre Entdeckungen und Eindrücke aus den jeweiligen Ländern vorgestellt, die Anderen mussten dann erraten um welches Land es dabei wohl ging. Danach hatten die Teilnehmenden nochmal Zeit um den Park zu genießen. Wir trafen uns zuletzt um halb 5 zum Abschied.
Abschied nehmen
Jeder hatte sich ein Wort oder einen kurzen Satz überlegt, um seinen Eindruck vom Tag zu geben. „Herzrasen“, „Achterbahn“, „wirklich super schön“, …
Alle unterschrieben die deutsch-französische Flagge der yougcaritas. Und dann haben wir eine Abschiedsschnecke gemacht, damit jeder die Gelegenheit hat jedem Tschüss zu sagen.
Ich hoffe, dass es in Zukunft mehr solcher youngcaritas Projekte geben wird, denn mich freut es als Deutsch-Französin zu sehen wie beide Länder miteinander im Kontakt kommen und kommunizieren. 🙂
Eva Bickar
youngcaritas Deutschland
Freiwilliges Soziales Jahr