Die „Caritas-Konferenzen Deutschlands e.V. – Das Netzwerk von Ehrenamtlichen“, kurz CKD, haben ein Handbuch mit dem Titel „ZusammenLeben! – Gemeinsam entdecken wir Heimat“ zur Caritaskampagne „Zusammen sind wir Heimat“ veröffentlicht, das man hier bestellen kann: CKD-Ehrenamtshandbuch.
Ergänzend dazu haben sie Onlinematerialien zusammen gestellt, nämlich:
Infos zu generationenübergreifender Arbeit am Thema „Heimat entdecken“,
Tipps, wie Du in Deiner Kirchengemeinde ein Stück Heimat gestalten kannst,
Broschüre zu einem gerechten Sozialmodell der Caritas Europa,
Argumente, die Dich schlagfertiger sein lassen, bei Beleidigungen von Minderheiten in Deiner Gegenwart,
ein Methodenvorschlag zur Bildung von Kleingruppen
und ein freies Liederarchiv.
Die Materialien findest Du hier beim CKD-Netzwerk: Onlinematerialien
Ausgerüstet mit einer Kamera und einigen Interviewfragen machen Bastian und ich uns auf den Weg nach Mannheim. Denn wir haben eine Mission: Wir sollen Gedanken verschiedener Menschen zum Thema Heimat einfangen. Für die Kampagne des Caritas-Verbandes sind bereits Videos gedreht worden, die auf der Seite von „Zusammen sind wir Heimat“ zu sehen sind.
Ein passender Zufall: Mannheim ist die Stadt, in der ich geboren wurde. Allerdings fühlt es sich kein bisschen nach Heimat an. Dass dort wirklich nichts vertraut wirkt, merke ich spätestens, als wir ziellos durch die Stadt laufen auf der Suche nach dem richtigen Quadrat…
Endlich schaffen wir es, sowohl die Straße als auch den richtigen Eingang zu finden. Dort treffen wir Franzi, die das youngcaritas-Büro in Mannheim leitet. Sie hat auch die Gesprächspartner*innen für die Videos gefunden und macht sogar selber mit. Mit einiger Mühe baut Bastian die Kamera in dem winzigen Büro auf, schon mit drei Leuten wird es ganz schön eng dort.
Franziska und Aaref
Das erste Gespräch führt Franzi mit Aaref, der seit einem Jahr in Deutschland lebt. Er kam als Flüchtling aus Syrien, seine Familie lebt immer noch dort in Aleppo. Noch bevor die Kamera überhaupt an ist, erzählt Aaref – von seinem Wunschstudium, von seiner Familie, von Aleppo. Er ist offen und interessiert sich für Vieles, es ist einfach, sich mit ihm zu unterhalten. Ich bin überrascht zu hören, dass Aleppo anscheinend nicht vollständig zerstört ist. Immerhin ist es eine Stadt mit acht Millionen Einwohnern und man kann wohl in einigen Teilen noch recht normal leben. Wobei Aaref meint, statt Terror gäbe es dort eben die Mafia…
Die Kamera läuft und die Frage ist: Was bedeutet für euch Heimat? Franzi verbindet mit Heimat den Ort, an dem sie aufgewachsen ist, was ich gut nachvollziehen kann. Klar, die Familie spielt dabei eine wichtige Rolle. Aber auch bestimmte Orte wecken Erinnerungen, vor allem an die Kindheit. Aaref dagegen nennt nach einem Jahr Mannheim seine Heimat. Das habe ich nicht erwartet, aber er sagt, hier hat er sein Umfeld und sieht eine Zukunftsperspektive. Ein bisschen wehmütig wirkt er, als er vom Jasminduft in Aleppo erzählt. Aber ich bin beeindruckt, dass er den mit der Flucht verbundenen Neuanfang in Deutschland so positiv wahrnimmt – als Chance.
Wie der Tag weitergeht und was die beiden anderen Gesprächspartner über Heimat denken, erfahrt Ihr bald in einem neuen Beitrag.
Heimat ist ein Gefühl und Heimat ist für jeden Menschen etwas anderes. Mit Heimat verbinden wir Erinnerungen, Orte, Gerüche und oft Kindheit. So unterschiedlich die Bedeutung des Begriffs sein mag, so verbindend ist seine emotionale Aufladung mit Gefühlen wie Sicherheit und Geborgenheit.
Beim Malkurs „Heimat“ haben Frauen mit und ohne Fluchterfahrung von Oktober bis Dezember 2016 ihre persönliche Heimat gemalt und sich darüber ausgetauscht, was sie mit dem Begriff verbinden. Das hat vielfalt. viel wert. der Caritas RheinBerg zum Anlass zu einem intergenerationellen Projekt genommen: Es wurden Interviews mit den Malkursteilnehmerinnen geführt und die Nachwuchsfotografin Isabelle Hamm hat einfühlsame Porträts von ihnen gemacht.
Ergebnis ist die Ausstellung Heimaten, die Gesprächsanlass sein soll, über Heimat nachzudenken. In Zeiten, in denen mehr denn je Menschen auf der Flucht sind und zu uns kommen auf der Suche nach einer neuen, einer zweiten Heimat. In Zeiten, in denen Heimat für viele Menschen keine Selbstverständlichekeit mehr ist.
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2017 ist Heimaten als Wanderausstellung im Rheinisch-Bergischen Kreis zu sehen.
23. Januar bis 08. März 2017 bei der Kreis CDU Bergisch Gladbach
Am Stadion 18-24, 51465 Bergisch Gladbach
Geöffnet Mo-Do 10-17 Uhr; Fr 10-14 Uhr
09. März bis 13. April, Augustinushaus / St. Nikolaus
Hauptstraße 68, 51503 Rösrath
Was ist eigentlich meine Heimat? Spontan würde ich sagen, Köln – dort bin ich aufgewachsen. Denke ich aber länger über die Frage nach, ist es gar nicht so einfach, eine Antwort zu finden: Momentan lebe ich in Freiburg, ist das nicht auch Heimat? Und was ist mit dem Ort, an dem ich geboren wurde?
Anscheinend ist die Heimat gar nicht so einfach zu definieren und für jeden anders. Was Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten zum Thema Heimat denken, ist deshalb das Thema einer Video-Reihe. Diese entsteht im Rahmen der diesjährigen Caritas-Kampagne „Zusammen sind wir Heimat“. Die verschiedenen Perspektiven ergeben ein Mosaik – und vielleicht wird so das große Ganze ein bisschen klarer.
Ich konnte beim Dreh eines der ersten Videos dabei sein: Feven und Katarina, beides Kolleginnen, unterhielten sich über ihr Verständnis von Heimat. Anfangs wusste niemand genau, in welche Richtung sich das Gespräch entwickeln würde. Schnell zeigte sich aber, dass die beiden gar nicht so unterschiedliche Ansichten haben – und das trotz ihrer verschiedenen Hintergründe: Fevens Familie floh, als sie zwei Jahre alt war, aus Eritrea. Katarina dagegen kam als junge Erwachsene aus der Slowakei nach Deutschland. Beide fühlen sich aber vor allem bei ihrer Familie daheim und sind sich einig, dass man auch mehrere Orte Heimat nennen kann. Außerdem verbinden sie bestimmte Traditionen oder Gerüche mit einem Heimatgefühl, z.B. das Weihnachtsfest.
Ich war wirklich überrascht, dass sich diese Ansichten gar nicht so sehr von meinen eigenen unterscheiden – obwohl ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin. Auch für mich ist die Familie besonders wichtig und ich glaube, bestimmte Traditionen ebenso. Denn wenn ich an Karneval nach Köln fahre, bin ich zu Hause – ganz im Sinne der Kölner Band Kasalla: „Home es, wo d’r Dom es“ („Home ist, wo der Dom ist“). Und schon ist der Begriff Heimat gar nicht mehr kompliziert, sondern ganz konkret.
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