Heimat ist… #Bodensee und Familie

Ausgerüstet mit einer Kamera und einigen Interviewfragen machen Bastian und ich uns auf den Weg nach Mannheim. Denn wir haben eine Mission: Wir sollen Gedanken verschiedener Menschen zum Thema Heimat einfangen. Für die Kampagne des Caritas-Verbandes sind bereits Videos gedreht worden, die auf der Seite von „Zusammen sind wir Heimat“ zu sehen sind.

Ein passender Zufall: Mannheim ist die Stadt, in der ich geboren wurde. Allerdings fühlt es sich kein bisschen nach Heimat an. Dass dort wirklich nichts vertraut wirkt, merke ich spätestens, als wir ziellos durch die Stadt laufen auf der Suche nach dem richtigen  Quadrat…

Endlich schaffen wir es, sowohl die Straße als auch den richtigen Eingang zu finden. Dort treffen wir Franzi, die das youngcaritas-Büro in Mannheim leitet. Sie hat auch die Gesprächspartner*innen für die Videos gefunden und macht sogar selber mit. Mit einiger Mühe baut Bastian die Kamera in dem winzigen Büro auf, schon mit drei Leuten wird es ganz schön eng dort.

Franziska und Aaref

Das erste Gespräch führt Franzi mit Aaref, der seit einem Jahr in Deutschland lebt. Er kam als Flüchtling aus Syrien, seine Familie lebt immer noch dort in Aleppo. Noch bevor die Kamera überhaupt an ist, erzählt Aaref – von seinem Wunschstudium, von seiner Familie, von Aleppo. Er ist offen und interessiert sich für Vieles, es ist einfach, sich mit ihm zu unterhalten. Ich bin überrascht zu hören, dass Aleppo anscheinend nicht vollständig zerstört ist. Immerhin ist es eine Stadt mit acht Millionen Einwohnern und man kann wohl in einigen Teilen noch recht normal leben. Wobei Aaref meint, statt Terror gäbe es dort eben die Mafia…

Die Kamera läuft und die Frage ist: Was bedeutet für euch Heimat? Franzi verbindet mit Heimat den Ort, an dem sie aufgewachsen ist, was ich gut nachvollziehen kann. Klar, die Familie spielt dabei eine wichtige Rolle. Aber auch bestimmte Orte wecken Erinnerungen, vor allem an die Kindheit. Aaref dagegen nennt nach einem Jahr Mannheim seine Heimat. Das habe ich nicht erwartet, aber er sagt, hier hat er sein Umfeld und sieht eine Zukunftsperspektive. Ein bisschen wehmütig wirkt er, als er vom Jasminduft in Aleppo erzählt. Aber ich bin beeindruckt, dass er den mit der Flucht verbundenen Neuanfang in Deutschland so positiv wahrnimmt –  als Chance.

Wie der Tag weitergeht und was die beiden anderen Gesprächspartner über Heimat denken, erfahrt Ihr bald in einem neuen Beitrag.

 

 

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