Du kannst dein Streamingverhalten verändern

Es gibt eine Menge an verschiedenen CO2 Verursachern im Internet. Eine Branche sticht aber ganz besonders heraus: Das sind die Streamingdienste. Sie fallen deshalb so ins Gewicht, da Nutzer*innen die meiste Zeit im Internet mit streaming von Videos, Filmen und Musik verbringen.

Aber was ist Streaming überhaupt?

Kurzgesagt: Beim Streaming greift man über das Internet auf Inhalte zurück, die auf einem Server gespeichert sind. Egal welcher Inhalt; bei allem läuft es gleich ab! Während des Streamens werden also fortlaufend Datenpakete übertragen und auf dem Endgerät verarbeitet. Nach dem Streaming werden die heruntergeladenen Datenpakete dann direkt wieder verworfen.

Der Vorteil hieran ist, dass man die Inhalte nicht auf seinem Gerät gespeichert haben muss, um auf sie zurückgreifen zu können. So kommt die Frage nach genügend Speicherplatz hier gar nicht erst auf. Die nach einer funktionierenden und schnellen Internetverbindung jedoch öfter …

Das Ausmaß

Nach Zahlen des Stromversorgers „E.on“ werden alleine durch die Streaming-Plattformen YouTube und Netflix, aber auch durch Videokonferenzen mit Skype und anderen Diensten, weltweit inzwischen rund 200 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr verbraucht. Schon im vergangenen Jahr hätten die Streaming-Plattformen ungefähr so viel Strom verbraucht wie alle Privathaushalte in Deutschland, Italien und Polen zusammen.

„Mehr als 40 internationale Rechenzentrumbetreiber sind mittlerweile in Frankfurt am Main angesiedelt. Sie machen zusammen inzwischen ein Fünftel des gesamten Strombedarfs der Stadt aus. Im Jahr 2017 haben die Rechenzentren 1.037 Gigawattstunden Strom verbraucht. Dass heißt, sie verbrauchen mehr Strom als alle Haushalte in Frankfurt zusammen“, heißt es in der CO2-Bilanz der Stadt Frankfurt vom November 2019.

Derzeit geht der Trend dahin, dass IT-Unternehmen versuchen, ihren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Dabei spielt auch die Verwendung der Abwärme der Server eine spannende Rolle. So wird zum Beispiel in Paris die Abwärme der Server des Unternehmens „Stimergy“ genutzt, um ein Schwimmbad mitzubeheizen.  Auch, wenn sich diese Idee ganz gut und innovativ anhören, wird das in diesem Maßstab nicht die Lösung sein!

Was nun?

Die einfachste und schnellste Methode für dich, ist das Ändern der Wiedergabequalität deiner Videos. Umso höher die Qualität, desto mehr müssen die Server arbeiten. Bei einer Reduzierung machst du in der Regel auch keine Abstriche, da man bei den meisten Videos gar kein Unterschied erkennen kann, ob das angeklickte Video Full HD oder 4K ist.

Auf der anderen Seite kannst du darauf achten, was für Videos du dir anschaust. Nur weil dir bestimmte Videos vorgeschlagen werden, heißt das noch lange nicht, dass sie auch gut sind und du sie anschauen musst. Yotube, Netflix und Co. versuchen mit diesem Mechanismus gezielt, uns als Nutzer*innen auf der Plattform zu halten und zu binden. Wenn man sich also ein bisschen überlegt, ob man ein Video jetzt anschauen soll, dann hat man Zeit und CO2

gespart.

Was eigentlich klar sein sollte ist, dass du nur Videos schauen solltest, wenn du ihnen auch die Aufmerksamkeit gibst. Ein Second-Screen sollte möglichst vermieden werden. Falls ein Video bei dir die Rolle der Hintergrundbeschallung einnimmt, dann sollten bei dir die Alarmglocken läuten und du lieber zu einer Audio-App wechseln oder das Video ganz ausschalten.

Wir sind uns einig, dass der  Energieverbrauch im Digitalsektor in der Zukunft weiter ansteigen wird, da vor allem Streamingdienste eine immer höhere Nachfrage bekommen. Wenn man sich bewusst ist, dass hier viel Energie benötigt wird, kann man versuchen, zumindest den unnötigen Verbrauch zu reduzieren.

 

https://www.energie-tipp.de/news/schwimmbaeder-werden-mit-serverwaerme-und-abwasser-beheizt/

https://praxistipps.chip.de/was-ist-streaming-einfach-erklaert_41250

https://www.tagesschau.de/ausland/vestager-stromverbrauch-internet-101.html

https://www.t-online.de/digital/internet/id_86924338/netflix-google-facebook-so-schadet-das-internet-dem-klima.html?fbclid=IwAR03_tnwZGD85I6LLNWlr1O984W8nJjoF0iHurlH1Mr9ngDQrN2ZxoY-tx0

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Valentin Ham
FSJler youngcaritas Deutschland

Du kannst dein Emailverhalten optimieren.

E-Mails sind praktisch! Das bestreitet keiner. Sie ermöglichen es uns Textnachrichten und digitale Dokumente wie Grafiken oder Office-Dokumente in wenigen Sekunden rund um die Erde zu senden. In Deutschland werden pro Tag ca. eine Milliarden E-Mails verschickt. Eine Stolze Zahl!

Weil der Vorgang des Versendens so einfach und alltäglich abläuft, haben wir nicht auf dem Schirm, dass hier ebenfalls COEmissionen produziert werden.

Der E-Mail-Versand ist deshalb ein oft unterschätzter Verursacher von Treibhausgasen. Den größten Anteil am Ausstoß von Treibhaus-Emissionen für E-Mails verursacht die Speicherung der großen Datenmengen auf Servern. Denn die Server verbrauchen Strom. Viel Strom.

Das Meiste geht für die Inbetriebnahme und die Kühlung des Servers drauf. So kann man sagen, dass eine einzelne „durchschnittliche“ E-Mail, die auf einem Server liegt, für ca. 10g CO2 im Jahr verantwortlich ist.

Wenn man sich dessen bewusst ist, dann kann man sich überlegen, ob jeder Newsletter in eigenen Postfach von Nöten ist? Oder, ob man denn nicht nur eine E-Mail anstatt mehrere schreiben sollte?

Programme wie Clean-Fox schaffen euch in der Organisation eurer Postfächer da Abhilfe und versuchen so CO2 Emissionen einzusparen.  Schau doch da mal, ob das was für dich ist. Hier müsst ihr allerdings bedenken,  dass die Firma Zugriff auf die Mails bekommt und diese Daten für ihre Analysen nutzt. In ihrer Datenschutzerklärung versichern sie, dass sie die personenbezogenen Daten nicht weiter geben und auch selbst nicht für Werbung nutzen, allerdings verdienen sie ihr Geld über anonymisierte Auswertungen für E-Commerce-Zwecke solange das Cleanfox-Konto aktiv ist.

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Autor:
Valentin Ham
FSJ youngcaritas Deutschland

Hier findet ihr noch weitere Infos:

https://www.facebook.com/ZDFheute/videos/425510585059664/

Du kannst dein Suchverhalten anpassen.

Als Videoplattform, Cloudspeicher, Kartendienst aber vor allem als Suchmaschine – Google kennt und nutzt gefühlt so gut wie jede*r! Mehr als eine Milliarden Menschen nutzen Google aktiv (Stand Mai 2018).
Google ist die Suchmaschine des amerikanischen Unternehmen Google LLC und besitzt in dem Bereich der „Suchmaschinen“ eine Monopolstellung (92,05 % Marktanteil Stand Mai, 2019). Pro Minute gehen 3,6 Millionen Suchanfragen in den Rechenzentren ein. Eine stolze Zahl.

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