Als Videoplattform, Cloudspeicher, Kartendienst aber vor allem als Suchmaschine – Google kennt und nutzt gefühlt so gut wie jede*r! Mehr als eine Milliarden Menschen nutzen Google aktiv (Stand Mai 2018).
Google ist die Suchmaschine des amerikanischen Unternehmen Google LLC und besitzt in dem Bereich der „Suchmaschinen“ eine Monopolstellung (92,05 % Marktanteil Stand Mai, 2019). Pro Minute gehen 3,6 Millionen Suchanfragen in den Rechenzentren ein. Eine stolze Zahl.
Was die meisten allerdings nicht bedenken, ist der Stromverbrauch, der durch jedes Klicken auf die Lupe entsteht. Laut Google zieht eine einzige Anfrage im Schnitt 0,3 Watt nach sich. Wenn man diese Zahl mit der vorherigen auf einen Tag hochrechnet, dann kommt man auf einen Wert von 1,6 Millionen Kilowattstunden. Im Jahr entspricht das einem Stromverbrauch von fast 600 Gigawattstunden, entsprechend dem Jahresstromverbrauch von ca. 200.000 Haushalten. (3000 kWh/Haushalt).
Google LLC ist dieser immense Stromverbrauch natürlich bewusst und versucht dementsprechend zu handeln. So arbeitet das amerikanische Unternehmen daran, ihr Langzeitziel „Vision24/7“ zu erreichen. Es zielt darauf ab, dass jeder Standort des Unternehmens zu 100% von Ökostrom betrieben wird. Um das zu erreichen, nimmt Google auch eine Menge an Geld in die Hand und investiert reichlich. Derzeit betreibt Google 52 Projekte im Bereich „Erneuerbare-Energien“.
Grüner Daumen durch klicken?
Alternative Suchmaschinen wie „Ecosia“ sind da schon einen ganzen Schritt weiter. Um die Idee „Das Klima durch eine massive Aufforstung zu schützen“ verwirklichen zu können, suchte Christian Kroll eine Geldquelle. Diese fand er 2009 durch die von ihm gegründete Suchmaschine „Ecosia“. Ecosia bezieht seine Daten von Bing. Laut Ecosia wurden schon über 70 Millionen Bäume gepflanzt. Wie Google hat Ecosia das Ziel, den gesamten Stromverbrauch mit erneuerbaren Energien zu decken. Um dieses zu erreichen, baute das Unternehmen in der Vergangenheit seine eigenen Solarparks in Aue in Sachsen und Schinne in Sachen-Anhalt. Hier muss man beachten, dass Ecosia ein viel kleineres Unternehmen ist und dadurch automatisch einen geringeren Stromverbrauch besitzt.
Beim Thema „Datensicherheit“ sagt Ecosia, dass die Daten der Nutzer nach 7 Tagen gelöscht oder anonymisiert werden.
Es geht aber auch lokaler!
Das junge Freiburger Startup „Gexsi“ (kurz für „Global Exchange for Social Investment“) hat sich im Mai 2018 als Ziel gesetzt Projekte zu unterstützen, die sozialen und nachhaltigen Mehrwert bringen. Alle zwei Wochen unterstützen sie Aktionen wie die „Ein-Dollar-Brille“, ein plastikfreies Kaugummi und noch viele mehr! Da Gexsi ebenfalls wie Ecosia auf den Datensatz von Bing zurückgreift, steht hier am Ende der Kette ebenso Microsoft.
Warum immer Bing?
Die Qualität von Suchmaschinen hängt von der Menge an Daten ab. Umso mehr zur Verfügung stehen, desto genauer und besser kann gesucht werden. Google besitzt in diesem Bereich eine unangefochtene Monopolstellung. So ist es für neue Suchmaschinen, die keine Daten besitzten, unmöglich sich auf dem Markt zu behaupten. Um hier Abhilfe zu schaffen, stellt Microsoft ihre eigenen Datensätze von Bing zur Verfügung. Als Gegenleistung bekommt Microsoft wiederum neue Daten, die durch die Nutzung der verschiedenen Suchmaschinen generiert wurden. Da die Zahl an alternativen Suchmaschinen ständig wächst, wächst auch der Umfang an Daten für Microsoft.
Was nun?
Suchmaschinen bringen uns eine Menge an Vorteilen ein und sind daher ein fester Bestandteil unseres Lebens. Niemand wird auf die schnelle digitale Lupe verzichten wollen. Was man allerdings hinterfragen kann, ist die Wahl der Suchmaschine. Ob es nun Ecosia, Gexsi oder doch Google ist; da sei jedem selbst überlassen. Eine Überlegung ist es wert!
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Valentin Ham
FSJler youngcaritas Deutschland
Willst dich noch ein bisschen informieren? Dann schau doch mal hier:
https://www.gruenderszene.de/perspektive/google-nachhaltigkeit-klimaschutz-interview?interstitial