Critical Whiteness

Hast du dich als Weiße Person schonmal gefragt, was deine Hautfarbe eigentlich für dich bedeutet? Ob du einen bestimmten Job oder eine Wohnung nicht bekommen hast, weil du Weiß bist? Wohin du als Weiße Person sicher in den Urlaub fahren kannst? Ob du heute rassistische Handlungen aufgrund deiner Weißen Hautfarbe erfahren wirst? – Nein? Dann erlebst du vermutlich White Privilege…

White Privilege bezeichnet die unhinterfragten und oft unbewussten Vorteile Weißer Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe. Das heißt: Sie müssen im Alltag nicht über ihre eigene Hautfarbe nachdenken. Die Antirassismus-Aktivistin Peggy McIntosh beschreibt diese Privilegien deshalb auch als „invisible knapsack“ – als unsichtbaren Rucksack!

Das Weiß-Sein ist für so viele Menschen normal, weil es eine gesellschaftliche Norm darstellt! Weiße Menschen sind überall präsent und werden überall abgebildet. Hier nur einige Beispiele:

  • in Zeitungen/Medien
  • in Chefpositionen
  • in Lehrstühlen an Unis
  • oder auch im Bundestag

Das Weiß-Sein ist in der Gesellschaft also als dominant zu verstehen. BIPoC* werden demgegenüber als das „Andere“ inszeniert. Dafür gibt es auch eine Bezeichnung, nämlich Othering. Dabei sind Weiß und Schwarz nicht als Beschreibung einer Hautfarbe aufzufassen! Sondern als historisch hervorgebrachte, gesellschaftlich konstruierte und politisch wirksame Kategorien.

Critical Whiteness (dt. kritisches Weißsein) ist ein Ansatz der Antirassismusbewegung, der dazu dienen soll, die Privilegien Weißer Menschen sichtbar zumachen, die Auswirkungen ihrer Privilegien aufzuzeigen und die Menschen dafür zu sensibilisieren. Dafür gibt es beispielsweise verschiedene Workshops für Privatpersonen und auch für Unternehmen, Vereine sowie Verbände. Critical Whiteness Studies gibt es übrigens als Forschungsdisziplin seit Mitte der 1980er Jahre in den USA und seit 2005 in Deutschland. Wichtige Beiträge lieferte die Schriftstellerin Toni Morrison, die sich beispielsweise in ihrem Essay „Playing In The Dark: Whiteness and the Literary Imagination“ unter anderem die Frage stellt, wie BIPoC in der Weiß dominierten Literatur inszeniert wurden.

* BIPoC ist eine positiv konnotierte, politische Selbstbe-zeichnung für von Rassismus betroffene Personengruppen und steht für Black, Indigenous und People of Color.

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