In dem Artikel erfahrt ihr was Fashion Revolution ist, wieso unsere Mode oft nicht fair ist und was ihr dagegen tun könnt.
Pünktlich zum Fashion Revolution Day veranstaltete die youngcaritas Berlin einen Charity Näh-Marathon bei dem sie aus alten Stoffen neue Waschbeutel für obdachlose Frauen nähte. Ziel war es zum einen den Frauen auf der Straße zu helfen und zum anderen darauf aufmerksam zu machen, dass alte Stoffe nicht immer weggeschmissen und nicht ständig neue Sachen gekauft werden müssen.
Organisiert hat die Fashion Revolution in Deutschland unter anderem Ariane Piper, dem Tagesspiegel sagt sie: „Wir brauchen Transparenz vom Feld, wo Baumwolle angebaut wird, bis zum Geschäft, wo Kleidung verkauft wird.“ Häufig vergessen die Menschen nämlich welche Schritte alle hinter der Kleiderproduktion stehen und wie viele Menschen daran beteiligt sind.
Wie die Modeindustrie ihre Arbeitskräfte ausbeutet
Am 24.04.3013 stürzte das Rana Plaza Fabrikgebäude in Dhaka (Bangladesch) ein. Dabei starben 1138 Menschen, darunter befanden sich vor allem junge Näherinnen.
Der Fashion Revolution Day soll deshalb jedes Jahr am 24.04. daran erinnern, dass unsere „Fast Fashion“ ausbeuterisch, sexistisch und teils sogar tödlich ist.
Ausbeuterisch deshalb, weil die meisten Arbeiter:innen in der Modeindustrie schlecht bezahlt werden und wenig geschützt sind. Oft müssen sie viel zu lange arbeiten, kommen mit giftigen Stoffen in Berührung und haben keine Absicherungen. Zum Beispiel können sie meist jederzeit gekündigt werden oder bekommen im Falle eines Unfalls keinen Ausgleich gezahlt.
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Vor allem Frauen müssen oft in diesen unmenschlichen Fabriken arbeiten, weil sie meist nähen können und zudem als billige Arbeitskräfte angesehen werden. Für ihre Arbeit werden sie weder richtig bezahlt noch respektiert. Die Vorgesetzten greifen auf klischeehafte Rollenbilder zurück, um Frauen als weniger flexibel und belastbar darzustellen, damit sie ihnen dann weniger Gehalt zahlen können. In Branchen, wo Menschen schlecht bezahlt werden, kommt es auch öfter zu Missbrauchs- und Gewalttaten.
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Im Falle von Rana Plaza wurden die Arbeitskräfte in das Fabrikgebäude geschickt, obwohl sich bereits Risse in der Wand abzeichneten. Denn der westliche Modemarkt verlangt durchgehend nach einer schnellen Nachlieferung an Klamotten, ohne dabei auf die äußeren Umstände vor Ort zu achten. Die meisten größeren Modelabels produzieren in genau solchen unsicheren und ungerechten Fabriken. Dabei scheint ihnen egal zu sein, was das für die Menschen vor Ort bedeutet.
Auch die Umwelt leidet massiv an schädlichen Färbemitteln, Fabriken ohne Filteranlagen und dem ewigen Konsum an Kleidung für den natürlich auch jede Menge Rohstoffe gebraucht werden.
Wie können wir Fast Fashion verhindern?
In einem Statementvideo im ZDF fordern Influencerinnen die Politik dazu auf Fast Fashion zu verhindern und für bessere Standarts in Modefabriken zu sorgen. Es könne nicht sein, dass die Arbeitskräfte in ärmeren Ländern den Preis für unseren übermäßigen Konsum bezahlen müssen. Auch die Verbraucher:innen müssten dringend etwas an ihrem Verhalten ändern.
Mode muss in Zukunft nachhaltiger und fairer werden. Zum Beispiel können wir anstatt in kommerziellen Geschäften einzukaufen, secondhand Klamotten oder faire Labels unterstützen.
Auch upcycling ist nachhaltig und sorgt dafür, dass wir Klamotten viel länger benutzen. Zudem macht es Spaß und sieht oft ziemlich cool aus. Wie es die youngcaritas Berlin bei ihrer Aktion zum Fashion Revolution Day gezeigt hat. Zusammen mit jungen Engagierten nähten sie Hygienebeutel aus alten Stoffen, um diese dann an obdachlose Frauen zu verschenken.
Auf dem Instagram-Account von Fashion Revolution erfahrt ihr noch mehr zu nachhaltiger Mode und wie ihr euch einbringen könnt. Sie fragen sich: „Who made my clothes?“ (Wer hat meine Kleidung gemacht?)
Zudem könnt ihr versuchen beim Shoppen auf faire Produktion zu achten und auszuprobieren alte Klamotten zu recyceln. Unter #whomademyclothes oder #FashionRevolution könnt ihr eure Erfahrung zu dem Thema teilen und dazu aufrufen nachhaltiger einzukaufen.